Kinderwunschzentrum Rostock. Ihre Praxis für Fertilität.

Reproduktionsmedizin
&Fertilitätserhalt

Patienteninfo – Reproduktionsmedizin

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Heiner Müller

Sehr geehrtes Patientenpaar,

Ihr Wunsch nach einem gemeinsamen Kind ist bislang nicht in Erfüllung gegangen. Sie haben sich deshalb an Ihren Gynäkologen bzw. Urologen gewandt, um das Problem zu besprechen und erste Behandlungsschritte einzuleiten. Sie beabsichtigen nun, ein spezialisiertes Kinderwunschzentrum aufzusuchen, um weiterführende und spezielle Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Unsere Einrichtung, als Mitglied des Bundesverbandes Reproduktionsmedizinischer Zentren, kann Ihnen diese Leistungen in vollem Umfang anbieten.

Die moderne Reproduktionsmedizin im Kinderwunschzentrum in Rostock bietet Paaren, die Schwierigkeiten bei der Empfängnis eines Kindes haben, innovative Lösungen und Unterstützung. Mit modernsten medizinischen Technologien unterstützen wir Sie dabei, den Traum vom Elternsein zu verwirklichen.

Hierbei stehen Ihnen eine Vielzahl von Fortpflanzungstechnologien, darunter In-vitro-Fertilisation (IVF), Intrauterine Insemination (IUI) und intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) zur Verfügung. Diese Verfahren ermöglichen es, die Ursachen der Unfruchtbarkeit zu diagnostizieren und individuell angepasste Behandlungspläne zu entwickeln.

Bereits vor über 20 Jahren wurde an der Universitäts-Frauenklinik Rostock die erste künstliche Befruchtung (in vitro Fertilisation – IVF) durchgeführt. Über viele Jahre konnte in dieser Einrichtung den ungewollt kinderlosen Paaren eine qualifizierte Hilfe angeboten werden. Mit dem 1. Juni 2004 wurde der reproduktionsmedizinische Arbeitsbereich aus der Universitäts-Frauenklinik Rostock ausgegliedert. In neuen, freundlichen und nach höchstem Standard ausgestatteten Sprechzimmern, Laboren und OPs wird die Kinderwunschbehandlung seitdem von der Gemeinschaftspraxis Dr. Müller & Busecke fortgesetzt. Dieses Kinderwunschzentrum befindet sich unter einem Dach und in direkter Nachbarschaft mit der Rostocker Universitäts-Frauenklinik am Standort des Klinikums Südstadt.

Es ist unser gemeinsames Interesse, mit möglichst wenigen, aber dafür effektiven Vorstellungsterminen auszukommen. Den ersten Arzttermin in unserer Praxis sollten möglichst beide Partner gemeinsam wahrnehmen. Für die nächsten Vorstellungen ist meist die Anwesenheit der Frau ausreichend. Die erneute Notwendigkeit des gemeinsamen Erscheinens wird Ihnen rechtzeitig angekündigt. Normalerweise erfolgt die Überweisung für beide Partner durch Ihren Frauenarzt, seltener durch Urologen oder Hausärzte. Auch für privatversicherte Patienten ist eine Überweisung sinnvoll. Sie erleichtert die Kommunikation mit Ihrem Frauenarzt. Eine effektive Zusammenarbeit mit ihm kann Ihnen Zeit und Wege ersparen.

Alle in Deutschland zugelassenen Möglichkeiten zur assistierten Reproduktion können angeboten werden. Dennoch gehört es zu unseren Prinzipien, diese erst nach Prüfung möglicher Alternativen anzuwenden. Im Idealfall erreichen wir das gemeinsame Ziel bereits nach medikamentöser Korrektur der funktionellen Störungen. Solange – auch nach hormoneller Stimulation – der Abschluss der Behandlung bei Ihnen zu Hause als Geschlechtsverkehr zum optimalen Zeitpunkt (VZO) erfolgt, übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten. Auch die Kosten für die operative Abklärung der Eileiterdurchgängigkeit werden von den Krankenkassen getragen. Der Goldstandard hierfür ist (in Vollnarkose) die Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie = HSK), Bauchspiegelung (Laparoskopie = LSK) und Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter (Blauprobe, Chromopertubation).

Für eine bestimmte Anzahl von Maßnahmen der assistierten Reproduktion bei gesetzlich versichterten Patienten übernimmt nach Genehmigung eines entsprechenden Behandlungsplanes die Krankenkasse 50% der Kosten. Dies betrifft:

  • die intrauterine Insemination (IUI) im stimulierten Zyklus:
  • 3 Versuche mit einem Eigenanteil von jeweils ca. 500 €;
  • die „künstliche Befruchtung“ = in vitro Fertilisation (IVF):
  • Eigenanteil von ca. 1500 € pro Behandlungszyklus;

die „künstliche Befruchtung“ mit Mikroinjektion eines Spermiums pro Eizelle = intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI): Eigenanteil ca. 1800 € pro Behandlungszyklus. Von IVF oder ICSI werden insgesamt 3 Versuche genehmigt.

Für privat versicherte Patienten oder Selbstzahler (z.B. unverheiratete Paare, Über- oder Unterschreiten der Altergrenze) gilt eine andere Gebührenordnung, diese können Sie in der Praxis erfragen.

Die Kosten für die folgenden Maßnahmen der assistierten Reproduktion werden von den Krankenkassen grundsätzlich nicht getragen: Kryokonservierung von Eizellen, Spermien, Hoden- oder Ovargewebe oder ggf. Embryonen, Laserschlupfhilfe vor dem Embryotransfer (Assisted hatching), Gewinnung von Spermien aus Hodengewebe durch testikuläre Spermienextraktion (TESE), Verwendung von Spendersamen bei der artefiziellen donogenen Insemination (ADI) oder der heterologen IVF oder Polkörperdiagnostik (PKD). Über die entstehenden Kosten wird im Einzelfall vor Behandlungsbeginn gesprochen. Wiederum andere Maßnahmen, wie die genetische Untersuchung der Embryonen vor dem Transfer = Präimplantationsdiagnostik (PID), Eizellspende, Embryonenspende und Leihmutterschaft sind in Deutschland verboten.

Nachfolgend haben wir für Sie Informationen zur Anwendung Ihrer von uns verschriebenen Medikamente zusammengestellt. Sie finden auf den verlinkten Seiten Anleitungen und Videos für die richtige Medikamentengabe.

Hier geht es zu den Links

Bei ggf. notwendig werdenden heterologen Verfahren (Befruchtung mit Spendersamen) oder Polkörperdiagnostik (PKD) arbeiten wir mit Partnern in Berlin, Hamburg, Kopenhagen, Düsseldorf und Erlangen zusammen.

Unsere Leistungen
in der Reproduktions-
medizin

Fertilitätserhalt

Unsere Kinderwunschzentrum fühlt sich nicht nur für die Kinderwunschbehandlung betroffener Paare zuständig, sondern hat es sich auch zur Aufgabe gemacht,  Frauen und Männern bei der Auswahl und Umsetzung fertilitätssichernder Maßnahmen vor einer keimzellschädigenden Therapie (Chemotherapie, Strahlentherapie und/oder OP) zur Seite zu stehen.

Fachbegriffe Reproduktionsmedizin

Androgene:

Männliche Hormone, die auch im weiblichen Körper vorkommen. Bei einen zu hohen Spiegel im Blut kommt es zu Störungen der Fruchtbarkeit.

 

Aneuploidie:

Fehlverteilung der Chromosomen. Die häufigste Variante ist eine Trisomie, bei der ein Chromosom statt wie im Normalfall doppelt hier dreifach vorhanden ist. Dies führt entweder zum Absterben
des Embryos oder bei den geborenen Kindern zu Krankheitsbildern wie z.B. das Down-Syndrom.

 

Assisted Hatching:

Embryonen müssen vor der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut aus der starren Eizellhülle (Zona Pellucida) schlüpfen (engl. hatching), in deren Schutz sie sich die ersten fünf Tage entwickelt haben. Durch Öffnen der Eihülle z.B. mit einem Laser soll das Schlüpfen erleichtert werden.

 

Blastocyste:

Embryonalstadium am Tag 5-6 nach der Befruchtung. Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Embryo in die Gebärmutter eingesetzt werden.

 

Chromosomen:

Bestandteile des Zellkerns und Träger der Erbinformation. Der Mensch besitzt 2×23=46 Chromsomen. Zwei davon bestimmen das Geschlecht. Der Zellkern einer Frau besitzt zwei X-Chromosomen, der des Mannes ein X- und ein Y-Chromosom. Je nach dem ob ein Spermium ein X- oder Y-Chromosom trägt, entsteht ein Junge oder Mädchen.

 

Down-Regulation:

Aus dem englischen („Herunterregulation“). Durch Medikamente kann die Ausschüttung der körpereigenen Hormone verringert werden. Das kann bei einer Stimulationstherapie von Vorteil sein.

 

Eierstöcke (Ovarien):

Die beidseits im Bauchraum der Frau angelegten, etwa pflaumengroßen Organe bilden die Hormone Östrogen bzw. Gestagen und beinhalten die Eizellen, die im monatlichen Zyklus beim Eisprung freigesetzt werden.

 

Eileiter (Tuben):

Ein trichterförmiger Kanal zwischen dem Eierstock und der Gebärmutter. Dorthin gelangen die Eizellen nach dem Eisprung, werden befruchtet und wandern als
frühe Embryonen hindurch, ehe sie sich in der Gebärmutter einnisten.

Eileiterschwangerschaft:

 

Die Einnistung des Embryos erfolgt nicht in der Gebärmutter, sondern bereits im Eileiter.

 

Eisprung:

In der Mitte des Zyklus platzen eine oder bisweilen mehrere Eibläschen (Follikel),
so dass die Eizelle frei wird.

 

Embryo:

Nach dem Verschmelzen von Samen- und Eizelle sowie dem Entstehen eines neuen Zellkerns der befruchteten Eizelle spricht man von einem Embryo. Ab der 13. Schwangerschaftswoche wird das sich entwickelnde Kind auch als Fötus bezeichnet.

 

Embryotransfer:

Übertragung der im Reagenzglas gezeugten Embryonen mittels eines dünnen Katheters in die Gebärmutter (normalerweise 2 bis 6 Tage nach der Befruchtung).

 

Endometriose:

Aus dem griechischen (endo=innen; metra=Gebärmutter). Dabei handelt es sich um Gebärmutterschleimhaut, die sich an anderen Stellen im Bauchraum ansiedelt und
dort zyklusbedingt Schmerzen verursacht. Die Endometriose ist eine häufige Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit.

 

Endometrium:

Gebärmutterschleimhaut.

 

Follikel:

Flüssigkeitsgefüllte Bläschen in den Eierstöcken, in denen die Eizellen heranreifen und bis zum Eisprung verbleiben.

 

FSH:

Follikelstimulierendes Hormon, welches das Wachstum und die Entwicklung der Eizellen fördert.

 

Gameten:

Geschlechtszellen. Ein Gesamtbegriff für Spermien und Eizellen.

 

Gebärmutter (Uterus):

Birnenförmiges Organ im Bauchraum der Frau, in dem das Kind ausgetragen wird. Die Gebörmutter beginnt mit dem Muttermund, dem sich der Gebärmutterhals anschließt und der Gebärmutterhöhle.
Die beiden Eileiter münden in die Gebärmutter.

 

Gelbkörper (Corpus luteum):

Der nach dem Eisprung übrig gebliebene Rest des Follikels erhält nach der Umwandlung eine gelbliche Farbe und spielt in der zweiten Zyklushälfte eine Rolle bei der Aufrechterhaltung einer möglichen Schwangerschaft.

 

GnRH:

Gonadotropin-Releasing-Hormon. Ein Hormon, dass die Freisetzung von LH und FSH bewirkt.

 

GnRH-Agonist (GnRH-Antagonist):

Medikament, welches die Freisetzung der Hormone LH und FSH verhindert.

 

HIV-Infektion:

Durch den AIDS-Virus ausgelöste Infektion.

 

Hormone:

Informationsüberträger zwischen den verschiedenen Organen im Körper.

 

hCG (humanes Choriongonadotropin):

Hormon, das von frühen Embryonen produziert und daher als Schwangerschaftsnachweis eingesetzt wird. Es lässt sich in der Reproduktionsmedizin auch zum Auslösen des Eisprungs einsetzen.

 

hMG (humanes Menopausengonadotropin):

Das Hormon wird aus dem Urin von Frauen nach den Wechseljahren gewonnen und zur Stimulation der Eierstöcke eingesetzt.

ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion):

Methode der künstlichen Befruchtung, bei der ein einzelnes
Spermium mit Hilfe einer dünnen Hohlnadel ins Innere
der Eizelle gespritzt wird.

 

Insemination:

Darunter versteht man das Zusammenbringen von Spermien und Eizellen im allgemeinen. Im engeren Sinn verwendet man den Begriff als Synonym für IUI.

 

IUI (Intrauterine Insemination):

Übertragung von Spermien ins Innere der Gebärmutter mit Hilfe eines Katheters.

 

IVF (In-vitro Fertilisation):

örtlich: „im-Glas-Befruchtung“. Man versteht darunter die Befruchtung einer Eizelle außerhalb des Körpers.

 

Kryokonservierung:

(kryo aus dem Griechischen: „kühl, frostig“) Lagerung von Eizellen oder Spermien bei tiefsten Temperaturen. Das erfolgt normalerweise in flüssigem Stickstoff bei -196°C.

 

Laparoskopie:

Bauchspiegelung zur Erkundung von Lage, Größe und Zustand der Bauchorgane. Hier: vor allem bei Eierstöcken und Eileitern.

 

Luteinisierendes Hormon (LH):

Hormon, das den Eisprung auslöst.

 

MESA (Mikroepididymale Spermienaspiration):

Technik, bei der durch Mikrochirurgie Spermien aus dem Nebenhoden gewonnen werden, mit der durch ICSI Eizellen befruchtet werden können.

 

Myom:

Gutartiges. Aus Muskelgewebe bestehendes Geschwulst in der Gebärmutter. Myome können ein Grund für Unfruchtbarkeit oder Fehlgeburten darstellen.

 

Nidation:

Einnistung des Embryos am sechsten Tag nach der Befruchtung in die Gebärmutterschleimhaut.

 

Oocyte:

Eizelle

 

Östrogen:

(lat:östrus = Paarungsbereitschaft; gen = erzeugen) Weibliches Geschlechtshormon, das in den Eierstöcken gebildet wird und für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sorgt.

 

Plazenta:

Zu deutsch „Mutterkuchen“. Ein embryonales Organ, mit dem der Fötus in der Gebärmutter mit Nährstoffen versorgt wird. Nach der Geburt löst sich die Plazenta als „Nachgeburt“.

 

PCO (Polycystische Ovarien):

Krankheitsbild der Frau, bei der die Eierstöcke viele kleine Zysten aufweisen und oft ein zu hoher Spiegel an männlichen Hormonen vorliegt. PCO kann eine Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit sein.

 

PN-Stadien:

Befruchtete Eizellen im Pronucleus-Stadium. Diese Eizelle besitzen zwei erkennbare Vorkerne und gelten noch nicht als Embryonen im Sinne des deutschen Embryonenschutzgesetzes. Nach der Verschmelzung der Vorkerne spricht man von einer Zygote.

 

Polkörper:

Bestandteil einer reifen Eizelle, der durch die Reifeteilung (Meiose) entsteht. Er enthält die gleiche genetische Information wie die Eizelle.

 

Polkörperdiagnostik (PkD):

Methode, um durch Untersuchung des Polkörpers Rückschlüsse auf den genetischen Status der Eizelle zu bekommen.

 

PolScope:

Physikalisches Verfahren, mit dem ohne Beeinflussung der Eizelle bestimmte Strukturen im Zellinneren sichtbar gemacht werden können wie z.B. die Teilungsspindel.

 

Progesteron:

Ein Hormon, das vom Gelbkörper gebildet wird und die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des Embryos vorbereitet.

 

Prolactin:

Hormon, das im Gehirn gebildet wird und den Milchfluss in den Brustdrüsen in Gang bringt.

 

Punktion:

Gewebeentnahme durch einen kleinen chirurgischen Eingriff. Im Rahmen der IVF
versteht man darunter die Follikelpunktion, d.h. das Absaugen der Flüssigkeit in den Follikeln des Eierstocks, oder die Hodenpunktion für die TESE.

 

Sterilität:

Unfruchtbarkeit, von der man ausgeht, wenn bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr über ein Jahr hinweg keine Schwangerschaft eintritt.

 

Stimulation:

Teil der IVF-Therapie, bei der durch Hormongaben ein Maximum an Eizellen in den Eierstöcken heranreifen (normalerweise 5-15).

 

TESE:

Testikuläre Spermienextraktion. Durch eine Gewebeentnahme in den Hoden können auf diese Weise Spermien bei Männern gewonnen werden, in deren Samenflüssigkeit keine Spermien befinden. Diese können durch ICSI für die Befruchtung einer Eizelle eingesetzt werden.

 

Zona Pellucida:

Hülle der Eizelle und der frühen Embryonalstadien. Vor der Einnistung (Nidation) müssen die Embryonen aus der Hülle schlüpfen.

 

Zygote:

Befruchtete Eizelle nach dem Verschmelzen der beiden Vorkerne (Pronuclei, siehe PN-Stadien). Eine Zygote gilt rechtlich bereits als Embryo im Sinne des Embryonenschutzgesetzes.